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Erfahrungsberichte Europa Schweden

Maja als Veranstaltungskauffrau in Schweden, Solna vom 04.03 – 19.04. 2024 Als angehende Eventmanagerin bei Globetrotter habe ich bereits die Vielfalt der Veranstaltungsbranche kennengelernt. Von kleinen Vorträgen bis hin zu großen Events konnte ich mein organisatorisches Talent unter Beweis stellen und meine Leidenschaft für das Eventmanagement entfalten. Die Möglichkeit, während meiner Ausbildung ein Auslandspraktikum zu […]

Maja als Veranstaltungskauffrau in Schweden, Solna vom 04.03 – 19.04. 2024

Als angehende Eventmanagerin bei Globetrotter habe ich bereits die Vielfalt der Veranstaltungsbranche kennengelernt. Von kleinen Vorträgen bis hin zu großen Events konnte ich mein organisatorisches Talent unter Beweis stellen und meine Leidenschaft für das Eventmanagement entfalten. Die Möglichkeit, während meiner Ausbildung ein Auslandspraktikum zu absolvieren, war für mich eine aufregende Chance. Nie hätte ich gedacht, dass ich in der wilden Natur Skandinaviens weit über dem Polarkreis landen würde. Doch genau das geschah, als ich die Gelegenheit erhielt, bei einer renommierten schwedischen Outdoor-Marke hinter die Kulissen zu blicken und an zwei ihrer wichtigsten Events teilzunehmen.

Inspiriert von den rauesten skandinavischen Bedingungen, entwickelt das Unternehmen hochwertige Ausrüstung, die Abenteurer:innen auf der ganzen Welt begleitet, sei es bei Wanderungen in den Bergen oder Expeditionen in die Arktis. Das Unternehmen nutzt Veranstaltungen nicht nur als Gelegenheit für Abenteuer und Gemeinschaft, sondern auch als Mittel, um Menschen die Natur näherzubringen. Ganz im Sinne des Gründers sollen diese Events dazu beitragen, die Schönheit und Faszination der Natur erlebbar zu machen und Menschen dazu zu inspirieren, sie zu schützen und zu genießen.

Als ich vor meinem ersten Arbeitstag stand, war ich schon etwas nervös. Ich kannte noch niemanden dort, und der Gedanke, mich in einem neuen Umfeld zu beweisen, war ein wenig einschüchternd. Würden meine Kolleg:innen nett sein? Würde ich einen guten Eindruck hinterlassen? Und obwohl ich sicher im Englischen war, sorgte die Fremdsprache dennoch für leichte Unsicherheit. Doch all diese Bedenken verflogen schnell. Schon nach fünf Minuten fühlte ich mich willkommen, und die Atmosphäre im Team war unglaublich angenehm. Gleich an diesem ersten Tag wurden die Early -Bird-Tickets für die Events veröffentlicht, was für viel Aktivität im Büro sorgte. Die ersten Wochen drehten sich darum, diesen Ansturm zu managen. Die Veranstaltung ist ein jährlicher Outdoor-Event, der Menschen aus aller Welt zusammenbringt, um durch wunderschöne Landschaften zu wandern und in der Natur zu campen. Die Teilnehmer:innen tragen alles Notwendige auf ihren Rücken, während das Organisationsteam sich um alles andere kümmert. Das Event wird inzwischen in sieben Ländern auf vier Kontinenten veranstaltet. Zusätzlich zu Schweden, Dänemark, Deutschland, den USA, England und Südkorea wird es im Jahr 2024, zum 20-jährigen Jubiläum, erstmals auch in Chile ein Event geben.

Bald ging es für mich mit zwei Kollegen auf meine erste schwedische Dienstreise nach Luleå. Hier trafen wir uns mit dem Team des Unternehmens, um das Event im Detail zu besprechen und neue Ideen zu sammeln. Neben den Meetings machten wir auch großartige Aktivitäten. Auf der zugefrorenen Ostsee spazierten wir zu einer Insel und fuhren mit den sogenannten „Sparks“-Schlitten, wo wir ein Feuer machten. Am letzten Tag besuchten wir sogar noch das UNESCO-Weltkulturerbe „Gammelstad Kyrkstad“. Es war eine fantastische Mischung aus Arbeit und Abenteuer.

Neben der Arbeit am Event erkundete ich auch Stockholm, die Hauptstadt Schwedens. Die Stadt ist bezaubernd mit historischen Gebäuden und charmanten Straßen. Ich schlenderte durch die Stadt, besuchte Cafés und Museen und lernte sie so besser kennen. Manchmal war ich mit Kolleg:innen unterwegs, manchmal allein, und es war eine wunderbare Erfahrung. Diese Momente gaben mir auch die Gelegenheit, mehr Zeit mit mir selbst zu verbringen und zu erkennen, dass ich nicht viel brauche, um glücklich zu sein – eine der wichtigsten Fähigkeiten, wie ich finde.

Es ging für mich zum ersten Mal nach Kiruna, genauer gesagt nach Poikkijärvi, um die Crew zu treffen. Ein wesentlicher Aspekt der Expedition ist die Ausrüstung. Die Teilnehmer:innen müssen perfekt ausgestattet sein, damit das Abenteuer reibungslos verläuft. Vor Ort erhielt ich eine Führung durch das gesamte Gelände und erfuhr, wo sich das Equipment befindet und wie die Logistik für die Expedition geplant ist. Ich half beim Packen weiterer Ausrüstung, darunter Zelte, Essen und andere essenzielle Gegenstände, um die ersten zwei Events vorzubereiten.

Dann war es endlich so weit und ich durfte das Event begleiten. Wer aus der Eventbranche kommt, weiß, wie anspruchsvoll die Arbeit sein kann. Außenstehende denken oft, man hätte den entspanntesten Job der Welt, weil sie nur die glänzende Oberfläche sehen. Tatsächlich ist das ein gutes Zeichen, wenn alles reibungslos abläuft, merkt niemand, wie viel Arbeit und Planung dahintersteckt. Aber die Wahrheit ist, dass solche Events enorm viel Energie, Durchsetzungsvermögen, Problemlösungsfähigkeit und Stressresistenz erfordern. Und genau das liebe ich an meinem Job. Selten läuft alles nach Plan. Man muss spontan und flexibel sein, neue Lösungen finden und keine Angst davor haben, Entscheidungen zu treffen. Wenn dann am Ende alles doch wunderbar funktioniert und die Gäste glücklich sind, dann kommt dieses zufriedene Lächeln von ganz allein.

Wer in der Eventbranche arbeitet, kennt das Gefühl, nach einem erfolgreichen Event erschöpft, aber glücklich zu sein. Wenn alles vorbei ist, fühlt man sich manchmal wie ein Marathonläufer am Ziel: erleichtert, aber auch ein wenig traurig, dass es schon vorbei ist. Doch genau das macht die Arbeit so besonders – man kann stolz auf das sein, was man erreicht hat, und gleichzeitig lernt man viel dazu, um beim nächsten Event noch besser zu werden.

Als ich in Stockholm durch die Straßen schlenderte, fiel mir eine Postkarte auf, auf der Pippi Langstrumpf mit einem verschmitzten Grinsen eine gigantische Schneekugel hochhebt. In diesem Moment fühlte ich mich wie Pippi—glücklich, dankbar und überzeugt, dass ich alles schaffen kann. Ich war stolz auf mich und mein Team.

Doch neben der ganzen Planung und Organisation habe ich während des Events auch viele wunderbare Erlebnisse gehabt. Ich bin mit einem Hundeschlitten gefahren, durfte mit einem Schneemobil rumcruisen, habe in der skandinavischen Wildnis gezeltet, am Lagerfeuer gesessen, interessante Menschen kennengelernt und die schönsten Sonnenuntergänge gesehen. Es war ein einzigartiges Erlebnis, das mich noch lange begleiten wird.

Nach dem Event stand dann die Rückreise an. Die Koffer werden gepackt und man bereitet sich darauf vor, wieder in den Alltag zurückzukehren. Reise erfahrene kennen das Gefühl nur zu gut: Man erlebt unglaublich viel auf einmal, sammelt zahllose Eindrücke und stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste, ohne die Zeit zu haben, sie alle zu verarbeiten. Wie auch? Man ist viel zu sehr damit beschäftigt, im Hier und Jetzt zu leben, während wir jeden Augenblick und vor allem die kleinen Freuden des Daseins genießen. Plötzlich jedoch ist die Reise vorbei und wir stehen vor der Rückkehr in die vertraute Heimat. Doch schon längst haben wir uns an das Leben unterwegs gewöhnt und möchten noch nicht zurückkehren. Wir versprechen uns, all die Erlebnisse und Erkenntnisse mitzunehmen und dem Alltag so lange wie möglich zu entfliehen.

Dieses Wechselbad der Gefühle kann überwältigend sein: Die vergangene Zeit scheint sowohl lang als auch kurz, man pendelt zwischen Trauer darüber, dass die Reise vorbei ist, und Freude darauf, Freunde und Familie wiederzusehen. Man sehnt sich nach dem Komfort des eigenen Bettes und fühlt sich gleichzeitig fremd in der eigenen Wohnung, umgeben von Dingen, die einem plötzlich überflüssig erscheinen. Man hat das Gefühl, sich verändert und weiterentwickelt zu haben, während zu Hause alles beim Alten geblieben ist.

Und dann kommt die unvermeidliche Frage: „Erzähl doch mal, wie war’s?“ Doch es fällt schwer, eine Antwort zu finden, die dem Erlebten gerecht wird. Man denkt an all die Erfahrungen und Eindrücke, die man noch gar nicht vollständig verarbeitet hat, und merkt, dass Worte allein nicht ausreichen. Man kann es mit Geschichten, Bildern und Videos versuchen, aber nur diejenigen, die das Abenteuer mit einem geteilt haben, werden es wirklich verstehen.

So ist man oft schneller wieder im Alltag angekommen, als man es sich gewünscht hätte, und plötzlich läuft alles wieder in gewohnten Bahnen. Trotzdem ist es nicht ganz das Ende des Abenteuers: Auch wenn wir Menschen Gewohnheitstiere sind, trägt man die Erinnerungen für immer in sich. Man sieht Dinge nun aus einem anderen Blickwinkel und merkt, dass man durch das Event und die Reise gewachsen ist. Die Arbeit in der Eventbranche ist nicht nur ein Job, sondern eine Leidenschaft. Es ist ein ständiges Lernen und Wachsen, das durch die Menschen und Erlebnisse, denen man begegnet, geprägt wird. Und mit diesen Gefühlen im Herzen und den Erinnerungen im Kopf zieht es jeden Abenteuerlustigen früher oder später wieder in die Ferne. Ich bin gespannt, wohin mein Weg mich als Nächstes führen wird, und freue mich darauf, meine Leidenschaft weiter auszuleben.

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