Jonathan als Erzieher in Riga, Lettland vom 25.08.2020 – 24.08.2020
Der erste Arbeitstag hier in Riga war der 25.08.2020. Es begann mit einer Vorstellungsrunde und der Zuteilung der Teams/Klassen. Weiter ging es mit der Vorbereitung des Gruppenraums, der Garderobe der Kinder und des Schlafraums. Anschließend wurden die Aufgaben eingeteilt. Da in unserer Gruppe alle neu in der Einrichtung waren, mussten sich die ganzen Abläufe erstmal einspielen. Es ging nicht lange da hatte ich die Leitung des Morgen-/ und Abschlusskreises übernommen.
Es war nicht unbedingt einfach, denn viele Kinder hörten zum ersten Mal in ihrem Leben die deutsche Sprache. Daher kam es häufig auch dazu, dass Kinder weinten und sich nur schwer trösten ließen. Da keiner aus unserer Gruppe Russisch oder Lettisch sprach wurde dann eine Praktikantin mit einer anderen Fachkraft aus einer anderen Gruppe der Einrichtung ausgetauscht. Von da an lief alles ein bisschen besser. Ab Oktober habe ich auch regelmäßig Angebote angeleitet in welchen die Kinder zum Beispiel was gebastelt oder ihren deutschen Wortschatz erweitert/aufgebaut haben. Auch bei Spaziergängen durfte ich die Routen auswählen und sozusagen vorangehen. Mein Gruppenleiter übertrug mir nach und nach immer mehr Aufgaben. Dazu gehörte nun auch das Hochladen der Fotos, die wir unter der Woche gemacht haben. Dabei habe ich leider nicht gemerkt, dass er mich vollkommen ausgenutzt hatte. Etwas später wurde der Gruppenleiter dann aus mehreren Gekündigt/Entlassen. Nun bekamen wir zwei Tage später eine neue Gruppenleitung, die zuvor in einer anderen Gruppe als Assistentin, gearbeitet hatte. Da ich schon sehr viele Aufgaben in der Gruppe übernommen hatte, könnte ich ihr bei der Leitung der Gruppe einige Aufgaben abnehmen. In der Mitte des Dezembers begann dann die strenge Maskenpflicht im Kindergarten. Somit waren wir angewiesen acht Stunden am Tag die Maske zu tragen. Die war für uns sehr störend und zusätzlich hat man auch bemerkt, dass die Kinder die neuen deutschen Wörter nicht so schnell aufsaugen konnten wie zuvor. Den die Kinder konnten Aufgrund der Maske keinerlei Mimik erkennen, die sie im Normalfall nachahmen versuchen. Hier waren die Coronamaßnahmen Mitte Dezember so angesetzt, dass man sich privat unter den Arbeitskollegen nicht mehr treffen durfte, denn es durfte nur ein Haushalt in geschlossenen Räumen sein. Die Außentemperaturen luden auch nicht unbedingt für ein Treffen ein. Viele Mitarbeiter flogen über die Weihnachtsferien zurück nach Deutschland und auch meine einzige Mitbewohnerin war bei Ihrem Freund, der ein paar Straßen weiter wohnte untergebracht. Somit war es das erste Weihnachten für mich, welches ich allein feierte. Ein kurzes Telefonat mit meiner Familie führte ich an diesem Abend, allerdings war das schon alles. Mit dem neuen Jahr kam dann auch vermehrt Schneefall, welches mich vor eine weitere Aufgabe in der Einrichtung stellte. Denn für diesen Monat war ich für das Freiräumen des Weges zum Haupteingang verantwortlich. Somit begann mein Arbeitstag schon ein paar Minuten früher. Mit dem Schnee konnten wir mit den Kindern draußen viel Zeit verbringen. Von Schneeballschlachten über Schneemannbauen war alles dabei. Umso trauriger war es für uns und die Kinder als kein Schnee mehr da war. Die Zeit war für mich seltsam, es war kalt, gab kein Schnee und es fingen keine Blumen an zu blühen. Es dauerte eine lange Zeit bis endlich mal etwas anfing zu blühen. Bei Spaziergängen konnten wir so verschiedene Frühlingsblumen mit den Kindern entdecken. Die Kinder hatten sehr viel Spaß dabei die Blumen zu suchen und auch die Düfte der Blumen wahrzunehmen. Was ich während dieses Jahres gemerkt habe, war, dass die Zeit sehr schnell vorbeiflog, es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit den Kindern zu arbeiten, mit Ihnen neue Sachen/Gegenstände zu entdecken. So kam es, dass ich im Juni einen neuen Vertrag hier unterschrieb, um nach meiner abgeschlossenen Ausbildung in der Einrichtung eine Gruppe zu leiten. Nun dies traf mittlerweile auch ein und ich merke, dass die Aufgaben zunehmen. Nun besteht meine Aufgabe darin, die Aufgaben etwas zu verteilen, sodass die Gruppe funktioniert.
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