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Jenni in Toulouse, Frankreich – als Erzieherin vom 09/2023 – 01/2024 Während meiner Erzieherausbildung habe ich von der Möglichkeit erfahren, direkt nach dem Abschluss mit der Erasmusförderung ins Ausland der EU zu gehen. Ich liebe Essen und Wein und habe Frankreich als Urlaubsland schon lieb gewonnen, kann jedoch kein Französisch sprechen. Deshalb habe ich nach […]

Jenni in Toulouse, Frankreich – als Erzieherin vom 09/2023 – 01/2024

Während meiner Erzieherausbildung habe ich von der Möglichkeit erfahren, direkt nach dem Abschluss mit der Erasmusförderung ins Ausland der EU zu gehen. Ich liebe Essen und Wein und habe Frankreich als Urlaubsland schon lieb gewonnen, kann jedoch kein Französisch sprechen. Deshalb habe ich nach deutschsprachigen Einrichtungen in Frankreich gesucht. Schnell bin ich auf einem Kindergarten in Toulouse gestoßen und habe eine Zusage erhalten. Mit dem Hinweis auf Vividus International habe ich dann stressfrei meinen Auslandaufenthalt planen können. Die Wohnungssuche hat sich für mich nicht leicht gestaltet, da ich mit meinem Mann nach Frankreich kommen wollte und eine Wohngemeinschaft mit anderen für uns nicht infrage kam. Etwas Passendes konnten wir schließlich doch finden.

Mit unserem Erdgas-Auto machten wir uns auf den Weg, was sich in Frankreich schwierig gestaltet, da es nicht so viele Erdgastankstellen gibt. Endlich in Toulouse angekommen haben wir zunächst in einer sehr kleinen Wohnung gelebt. Schnell war klar, dass das für uns auf Dauer nicht möglich war. Somit sind wir von Colomiers nach Cornebarrieu gezogen. Dieses Apartment war genau das Richtige für uns. Die Wohnung war groß und wir konnten sogar Gäste aus Deutschland aufnehmen. Auch die Gegend war sehr schön und ich konnte mit dem Fahrrad durch ländliche Wege bis zur Schule fahren. Die Wohnung hat mein Mann über Airbnb gefunden und wir haben sie für ca. 800 € im Monat bezogen, was nicht wenig Geld ist, jedoch für zwei Personen machbar.

Vor dem Aufenthalt konnte ich kein Französisch sprechen und habe während des Aufenthaltes keinen Sprachkurs absolviert. Da mein Mann Französisch spricht, konnte ich einiges von ihm lernen und natürlich auch von den Kindern in der Einrichtung, die mir oft auf Französisch geantwortet haben. Das hat mir auch im Gespräch mit Einheimischen geholfen. Sofort ist mir bei den Kindern und Erwachsenen aufgefallen, wie höflich und freundlich der Umgang miteinander ist. Wie schön, wenn ein Kind mich um etwas bittet mit den Worten „… s‘il vous plaît?“ (Zu Deutsch „,wenn Sie bitte …?“).

In der Einrichtung ist mir auch aufgefallen, dass der Kindergarten etwas schulischer abläuft als in Deutschland. Somit gab es jeden Morgen für meine Gruppe der Zwei- bis Dreijährigen einen Morgenkreis, der etwas dem Frontalunterricht in deutschen Schulen ähnelte. Ein Thema wurde erläutert und dazu wurden Lieder gesungen. Natürlich kindgerecht und angepasst an die Interessen der Kinder und die Jahreszeit. Im Anschluss haben wir häufig gemeinsam Lieder gesungen, mal ein französisches und mal ein deutsches Lied. Aus bisherigen Einrichtungen kenne ich das „zuckerfreie Frühstück“. Auch in Toulouse war das ein Thema, jedoch liebt man witzigerweise in Frankreich ein Croissant oder eine Chocolatine zum Frühstück und das kann ich gut verstehen! Da ich in einer deutschen Schule gearbeitet habe, waren auch deutsche Feiertage und Traditionen wichtig. Zum Beispiel haben wir ein Laternenfest gefeiert und es war schön zu sehen, wie Eltern und Kinder sich gefreut haben. So hat der Laternenumzug auch für mich wieder an Bedeutung gewonnen. Besonders war für mich auch die Vorbereitung auf den Nikolaus. Den kennt man im Süden Frankreichs nämlich nicht und die Kinderaugen haben geleuchtet, als wir von ihm erzählt und Lieder über ihn gesungen haben. Mit den Kindern konnte ich außerdem basteln, singen, spielen, kochen und vieles mehr.

Da mein Aufenthalt über mehrere Monate ging, konnte ich in den Ferien der Schule Frankreich bereisen. Besonders gut haben mir Bordeaux und Cognac gefallen, ebenso die Normandie. Selbstverständlich ist Toulouse selbst auch wunderschön. Neben langen Spaziergängen an der Garonne, köstlichen Küchlein in den Patisserien und wunderbarem Wein und Käse zum Sonnenuntergang kann man wirklich gut in der Altstadt shoppen gehen! Schnell konnten wir uns mit Franzosen und Brasilianern anfreunden und gemeinsame Abende verbringen. Ganz in der Nähe von Toulouse findet man die Stadt Carcassone (Ja, wie das Spiel!). Neben den riesigen Burgmauern und den kleinen Boutiquen in den verwinkelten Straßen der Altstadt kann man hier das traditionelle okzitanische Gericht Cassoulet essen.

Fazit

Den Aufenthalt habe ich geliebt. Die Aussprache der Kinder von deutschen Namen oder Dingen ist ein echtes Highlight für mich geworden. Ihre Betonungen habe ich immer noch im Ohr. Die schönen Lieder und das gegenseitige Entdecken von Gewohnheiten und Umgangsformen … Nun bin ich ein noch größerer Fan von Frankreich mit seiner Vielfalt an Natur, süßen Städtchen, Geschichte, Boutiquen und kulinarischen Leckerbissen. Die Menschen sind hilfsbereit und freundlich und die Sonne scheint gefühlt den ganzen Tag. Eins war jedoch nicht so leicht. Frankreich ist sehr teuer und wer es genießen will, muss tief in die Tasche greifen … Dennoch, es hat sich wirklich gelohnt!

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