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Erfahrungsberichte Europa Irland

Erasmus Erfahrungsbericht: Sina in Dublin

01/2022 – 04/2022 Praktikum in Irland

Warum Ausland?

Als ich mich 2016 für ein Studium auf Gymnasiallehramt für die Fächer Englisch und Politikwissenschaften entschieden habe, war direkt klar, dass ich einmal einen Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land absolvieren möchte. Um im Ausland auch Erfahrungen in meinem späteren Beruf sammeln zu können und Einblicke in ein anderes Bildungssystem zu bekommen, war es mein fester Wunsch während dieser Zeit als Teacher Assistant an einer Schule, am liebsten in Irland, zu arbeiten. So kontaktierte ich im Oktober 2021 Vividus International mit meinen Plänen und sie fanden bereits wenige Wochen darauf eine geeignete Praktikumsschule für mich in Irland. Von Anfang an habe ich mich bei diesem Prozess bei Vividus International in guten Händen gefühlt – gerade auch bezüglich der Zusammenarbeit zwischen Vividus International und meiner Universität, denn so konnte eine reibungslose Abwicklung des Erasmus + Prozesses stattfinden. Nachdem alle Vorbereitungen und Absprachen getroffen waren, reiste ich eine Woche vor dem eigentlichen Beginn meines Praktikums an, um mich schon einmal mit der Stadt vertraut zu machen. Ich habe mir im Vorfeld selbst ein 1- Zimmer Apartment in Dublin über Air BnB gesucht, da ich gerne alleine wohnen wollte. So mache ich mich natürlich auch mit der Umgebung meines Apartments vertraut.

Mein Praktikum

Während meiner Zeit in Irland habe ich als Teacher Assistant an einer katholischen Grundschule für Mädchen gearbeitet und so einen Einblick in das Schulsystem Irlands erhalten können. Ich habe grundsätzlich komplett am Schulalltag teilgenommen, habe also an jeglichen Unterrichtsstunden mitgewirkt und täglich Aufsichten auf dem Schulhof und in den Pausen geführt. Meine Hauptaufgaben umfassten darüber hinaus das Unterrichten von Deutsch Stunden in allen neun Klassen an der Schule, sowie das Assistieren in und das eigenständige Halten von Unterrichtsstunden in unterschiedlichen Klassen. Neben diesen wiederkehrenden Aufgaben hatte ich auch das Privileg bei einigen schulischen Aktivitäten und Projekten mithelfen beziehungsweise dabei sein zu können, wie beispielsweise „World Book Day“ oder Confirmation (in Deutschland Kommunion).

Ebenso hatte ich das große Glück von meinem ersten Tag an wundervoll in das Team der Schule integriert worden zu sein, wodurch ich zum einen sehr schnell Kontakte zu meinen Kollegen knüpfen konnte und zum anderen auch direkt wirklich ein Teil des Teams geworden bin. Somit habe ich wirklich einen wunderbaren und auch detaillierten Einblick in den Schulalltag einer Grundschule in Irland erhalten können. Bezüglich der Einblicke war für mich auch besonders interessant zu sehen, wie dort das Unterrichten der englischen Sprache als Erstsprache (im Unterschied zu Deutschland, denn hier wird Englisch ja als Zweit-/ oder Fremdsprache unterrichtet) gehandhabt wird. Diese Erfahrungen, sowohl didaktischer als auch pädagogischer Natur, haben meine Perspektiven und Kenntnisse für meinen zukünftigen Beruf enorm erweitert. Als spracheninteressierte Person war für mich ebenfalls sehr interessant zu sehen, dass die Schülerinnen in der Schule auch Gaeilge (Irisch) lernen und diese Sprache auch im Schulalltag beispielsweise in Durchsagen oder Begrüßungen Verwendung findet. Angetrieben durch diese gelegentliche Verwendung der Sprache im Alltag, habe auch ich dann einige Wörter und Phrasen auf Gaeilge (Irisch) gelernt, beziehungsweise die Schülerinnen an der Schule haben sie mir beigebracht. Neben den sprachlichen Varietäten war es für mich auch eine tolle Erfahrung mit Whiteborads und iPads im Unterricht zu arbeiten, denn diese Arbeitsmittel kannte ich bisher im aus dem deutschen Schulalltag nur sehr wenig. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich mit den Schülerinnen aktiv mit den iPads arbeiten konnte, indem sie Dialoge auf Deutsch eingesprochen haben. Über die Unterrichtsstunden hinaus habe ich dank der gemeinsamen Pausen mit anderen Lehrkräften des Teams sowie durch das Arbeiten mit den Schülerinnen auch in der Schule bereits aus erster Hand etwas über die irische Kultur, den irischen Humor und nationale Gepflogenheiten erfahren können. Mit der Zeit wurde es demnach dann auch immer einfacher zum einen den teils starken irischen Akzent einwandfrei zu verstehen sowie auch den irischen Humor kennen und lieben zu lernen.

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Meine Freizeit: Dublin und Umgebung

Da ich das Glück hatte in einem Stadtteil zu wohnen, der sehr nah am Stadtzentrum liegt, habe ich Dublin City ausgiebig erkundet. Neben den absoluten Klassikern wie dem Dublin Castle, des General Post Office, der Grafton Street und der St. Patricks Cathedral, die alle wirklich einen- wenn nicht sogar mehrere Besuche wert sind, sind meiner Meinung nach auch vor allem die öffentlichen Plätze und Parks in Dublin absolut zu empfehlen, vor allem wenn man nach einem Arbeitstag oder am Wochenende einfach unter den Einheimischen ein bisschen Abschalten möchte. Bei Parks kann ich absolut Merrion Square empfehlen (ein wunderschöner Park, mit Oscar Wild Statue, der zum Entspannen einlädt und in dem abseits Oscars Wilds Statue meist nur Einheimische zu finden sind) sowie auch Iveagh Gardens (ein eher abgelegener und versteckter Park hinter St. Stephen‘s Green, in dem man sich gut zum Lesen oder Entspannen zurückziehen kann und in dem meist nur Einheimische zu finden sind). Darüber hinaus ist auch St. Patrick’s Park direkt an der St. Patrick’s Cathedral zu empfehlen, hier finden sich vor allem unter der Woche am Nachmittag viele Arbeitsnehmer die einfach noch ein paar letzte Sonnenstunden genießen wollen, wodurch man meiner Ansicht nach hier wunderbar die Atmosphäre der Stadt einsaugen kann.

Eine Sache, die ich an Dublin wirklich geliebt habe, war, dass man alles in der Stadt entspannt zu Fuß erkunden kann und dabei auch noch jedes Mal auf seinem Heimweg eine richtige Sightseeing-Tour ablaufen kann – wenn man das möchte.
Nicht zu vergessen sind in Dublin natürlich die zahlreichen wirklich sehr leckeren Essensmöglichkeiten und selbstverständlich die Pubs, in denen bereits ab dem späten Nachmittag die irische Kultur und Art erlebt werden kann. Es lohnt sich hier definitiv einmal einen Pub mit echter irischer Live-Musik zu besuchen- vielleicht auch einen der nicht in jedem Touristen Guide erwähnt wird- denn diese Erfahrung empfand ich als wirklich einmalig und so irisch wie kaum eine andere in diesem Land! Um einmal kurz auf Kultur und Leute zu sprechen zu kommen: ich habe die Iren als so freundliche, hilfsbereite und offene sowie lustige Menschen erlebt, wodurch es auch wirklich (wenn man sich darauf einlässt) einfach ist ins Gespräch zu kommen.

Als ich mich in Dublin City auskannte, habe ich angefangen mit der DART Ausflüge außerhalb Dublins zu unternehmen. Die DART ist hier wirklich eine super Möglichkeit wirklich herum zu kommen – auch ohne Auto. An der Küste in der Nähe von Dublin kann ich wirklich einige Orte empfehlen, beispielsweise Sandymount. Dieser Ort ist nur 10 Minuten von Dublin City entfernt, aber liegt direkt am Meer und bietet einen schönen Rundgang an der Küste mit Leuchtturm. Des Weiteren lassen sich noch Howth, Bray und Greystones sowie Malahide empfehlen. Howth ist ein kleiner wirklich schöner Fischerort, der allerdings schon recht touristisch ist – vor allem im Vergleich mit den anderen Küstenorten, die ich mir angesehen habe. Bray ist ebenfalls eher touristisch, bietet aber einen tollen Cliff Walk sowie einen wunderschönen Aussichtspunkt namens Bray Head, von dem aus man wirklich einen tollen Blick über Bray und das Meer hat. Greystones ist meiner Ansicht nach zu empfehlen, wenn man einen schönen, ruhigen Küstenabschnitt mit Sandstrand sucht, an dem man ein bisschen seine Ruhe hat und nur Einheimischen begegnen möchte. Malahide ist auch definitiv einen Besucht wert, nicht nur wegen Malahide Castle, sondern auch wegen der rauen Irischen See, die man hier an der Küste zwischen den Dünen wunderbar genießen kann. Bei Ebbe kann man hier fabelhafte Spaziergänge bis weit raus unternehmen. Auch in Malahide sind eher nur Einheimische unterwegs und kaum Touristen.

Generell muss ich sagen, dass es mir persönlich die irische Natur und die irische Küste wirklich angetan hat, denn gemeinsam mit dem doch recht windigen, rauen Wetter bietet dies seine ganz eigene wunderbare Atmosphäre und Faszination. Apropos Wetter: ich hatte zwar das Glück wirklich sehr wenig Regen in meiner Zeit vor Ort zu haben (Januar bis Mitte April), was allerdings stimmt ist, dass man in Irland locker alle vier Jahreszeiten an Temperaturen durchleben kann, aber sobald man sich an diesen Zustand gewöhnt hat, hat das irische Klima, meiner Meinung nach seinen ganz eigenen rauen Charme.

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Würde ich es weiterempfehlen?

Ich kann wirklich nur ein rundum positives Fazit meines Auslandsaufenthaltes ziehen, denn es war wirklich eine der besten Erfahrungen und Zeiten meines Lebens! Es ist wundervoll für dreieinhalb Monate in ein anderes Land und seine Kultur eintauchen zu können, und dank des Arbeitsalltages einfach „normal“ dort zu leben und so wirklich etwas von der Kultur und den Menschen zu erfahren. Gerade durch die Arbeit an einer Schule und den dortigen Austausch mit Lehrern und Schülern habe ich glücklicherweise so viele wertvolle Einblicke in die irische Kultur, den Humor und die Lebensweise erhalten, wie ich es mir kaum hätte wünschen können. Neben dem verbessern meiner Sprachkenntnisse und des Ausbildens eines leichten irischen Akzentes habe ich so viel neues über das Land, die Kultur und auch das Schulsystem und das Unterrichten, sowie aber auch über mich selbst gelernt, was mir in jedem Falle in meinem späteren Beruf weiterhelfen wird. Es bleibt demnach definitiv eine Zeit, auf die ich immer wieder voller Freude und zurückblicken werde!

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