Alicia in Turin (Auszubildende Biologielaborantin)
10/2019 – 11/2019 Erasmus+ Praktikum in Italien
Noch vor ein paar Jahren hätte ich mir niemals zugetraut, irgendwann mal (fast) ganz alleine ins Ausland zu reisen, geschweige denn dort sogar über einen längeren Zeitraum zu arbeiten. Doch zu Beginn meiner Ausbildung als Biologielaborantin haben mir die vorherigen Azubis von dem Erasmus-Programm berichtet. Sie sind damals mithilfe des Programms nach Schweden gereist und haben uns neuen Azubis Erasmus wärmstens empfohlen. Dadurch habe ich angefangen mit dem Gedanken zu spielen, mich vielleicht doch auch an ein Auslandspraktikum heranzuwagen.
Im Laufe der Zeit ist der Wunsch danach dann immer größer geworden, vor allem als ich erfuhr, dass man sich auch gemeinsam bewerben kann. Über das Internet bin ich dann auf Vividus International aufmerksam geworden und konnte so schließlich mit einer Mitazubine zusammen im Oktober ein einmonatiges Praktikum in einer Apotheke in Turin machen.
Unterkunft
Unsere Unterkunft, eine kleine Dachgeschosswohnung in der 5. Etage, haben wir ganz leicht über Airbnb gefunden. Wir hatten sie uns ausgesucht, weil sie zwar teuer war, dafür aber sehr zentral lag und wir beide dadurch zu Fuß zu unserem jeweiligen Praktikumsplatz gehen konnten (wir haben in unterschiedlichen Apotheken gearbeitet). Die Wohnung war klein und gemütlich, für zwei Personen aber völlig ausreichend. Es war auch alles sauber und die wichtigsten Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Bügeleisen waren auch vorhanden. Zwar waren etliche Treppen zu erklimmen, um zur Wohnung zu gelangen, es gab aber auch einen Aufzug, den wir oft genutzt haben. Zu meiner Arbeit habe ich nur fünf Minuten gebraucht und der größte Bahnhof Turins war nur zehn Minuten entfernt. Da die Wohnung praktisch genau im Stadtzentrum lag, konnten wir zu Fuß auch so gut wie alle berühmten Plätze und Sehenswürdigkeiten erkunden. Während meines Praktikums war ich deswegen doch sehr froh, dass wir uns für diese Wohnung entschieden hatten.
Mein Praktikum
Mein Praktikum habe ich wie bereits erwähnt in einer Apotheke gemacht. Und obwohl ich auch in meiner Ausbildung bereits in vielen verschiedenen Laboren gearbeitet habe, war meine Arbeit doch sehr anders als in Deutschland. Die Apotheke war recht klein, hatte aber ein verhältnismäßig gesehen großes Labor. Dort habe ich einen Großteil meiner Zeit verbracht und konnte verschiedene Methoden zur Zubereitung medizinischer Präparate kennenlernen. Dazu zählte unter anderem die Herstellung von Salben, Cremes und Pulvern. Das hergestellte Pulver wurde entweder manuell oder mithilfe spezieller Geräte in Kapseln gepresst. Bereits recht schnell hatte ich die Bedienung der Geräte raus und durfte dann auch schon eigenständig die Kapseln befüllen. Auch das Ordnungssystem der Medikamente in einer Apotheke durfte ich kennenlernen. Obwohl ich anfangs kaum ein Medikament dem richtigen Schrank zuordnen konnte, habe ich schnell dazugelernt und konnte schon bald besser beim Einsortieren der Medikamente helfen.Bei Fragen und Problemen konnte ich mich aber auch immer an meine Mentorin wenden. Generell waren meine Arbeitskolleginnen alle sehr nett und hilfsbereit. Auch wenn ich zu Beginn des Praktikums keinerlei Italienisch konnte und die Englischkenntnisse meiner Kollegen teils nicht ganz so gut waren, gab es kaum Verständigungsprobleme.
Turin
Turin ist eine wunderschöne Stadt nahe den Alpen. Es gibt unfassbar viele Sehenswürdigkeiten und atemberaubende Plätze (auf Italienisch Piazzas) die man sich anschauen kann. Schon zu Beginn unseres Auslandsaufenthaltes hat unsere Kontaktperson von Vividus International mit mir und meiner Praktikumspartnerin eine kleine Stadtführung durch das Zentrum gemacht und uns dabei einige interessante Fakten erzählt. Hierbei und bei weiteren Entdeckungstouren haben wir unter anderem den riesigen Piazza Castello mit dem ehemaligen Königspalast und das Wahrzeichen der Stadt, die Mole Antonelliana, gesehen. Die Mole Antonelliana enthält nicht nur ein interessantes Kinomuseum, sondern auch den sehr empfehlenswerten Panoramalift mit Blick auf Turin. Beeindruckend war die Sicht auch von dem Aussichtspunkt bei der Basilica di Superga. Wer nicht bis zur Basilika fahren will, hat auch vom Monte di Cappucini einen fabelhaften Blick auf die Stadt. Auch wenn das Wetter mal nicht so gut ist, kann man einiges in Turin erleben. So sind wir bei schlechtem Wetter zum Beispiel in das Ägyptische Museum gegangen, welches das zweitgrößte ägyptische Museum der Welt ist.Wer mit Turin noch nicht genug von Italien gesehen hat, kann auch ganz einfach mit dem Zug zum nicht weit entfernten Mailand oder ans Meer fahren.
Fazit
Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich dazu entschieden habe, das Auslandspraktikum zu machen. Ich habe sehr viel dazugelernt und viele neue Erfahrungen gesammelt. So habe ich zum Beispiel gelernt mit ausländischen Kollegen zu kommunizieren und dabei nicht nur mein Englisch verbessert, sondern sogar ein paar Wörter auf Italienisch gelernt.
Gerade in der Wissenschaft finden viele Fachgespräche auf Englisch statt und es wird international mit Forschern aus aller Welt zusammengearbeitet. Dementsprechend werde ich mein neues Wissen also gut anwenden können.
Es war auch ein tolles Erlebnis eine Stadt mit so vielen historischen Gebäuden wie Turin besichtigen zu können. Nebenbei habe ich mich auch persönlich weiterentwickelt. Ich habe gelernt aktiv nach Lösungen für auftretende Probleme zu suchen und auch mal Leute um Hilfe zu bitten. Generell werden mir die Italiener als sehr herzliche und entgegenkommende Menschen im Gedächtnis bleiben. Alles in allem bin ich also sehr zufrieden mit meinem Praktikum und habe viel gelernt. Den Azubis nach mir werde ich definitiv empfehlen, auch ein Auslandspraktikum zu machen.
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