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Erfahrungsberichte Europa Portugal

Marc als Koch in Lissabon 11.11.2023 – 04.12.2023 Bom dia! Ich bin Marc und im Sommer habe ich meine Kochausbildung auf Sylt beendet. Während meiner Ausbildung habe ich nicht die Zeit für ein Praktikum gehabt aber als ich erfahren habe, dass das Erasmus-Programm Auslandsaufenthalte noch bis zu einem Jahr nach der Ausbildung fördert, wusste ich, […]

Marc als Koch in Lissabon

11.11.2023 – 04.12.2023

Bom dia!

Ich bin Marc und im Sommer habe ich meine Kochausbildung auf Sylt beendet. Während meiner Ausbildung habe ich nicht die Zeit für ein Praktikum gehabt aber als ich erfahren habe, dass das Erasmus-Programm Auslandsaufenthalte noch bis zu einem Jahr nach der Ausbildung fördert, wusste ich, was ich auf jeden Fall nach meiner Prüfung planen würde!

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Vorbereitung

Irgendwie hatte ich mich recht schnell auf Portugal festgelegt. Über eine Sprachlern App habe ich direkt angefangen, ein paar Brocken Portugiesisch zu lernen. Dann habe ich die Webseite des Guide Michelin nach spannenden Restaurants in Portugal durchforstet, einige Bewerbungen rausgeschickt und kurz darauf hatte ich auch schon meinen Praktikumsplatz. Als Nächstes buchte ich die Flüge und ein Hostel. Jetzt fehlte mir nur noch eine Organisation, über die ich die Fördergelder erhalten könnte. Über den „Stipendienfinder“ auf der Webseite meinauslandspraktikum.de fand ich den Träger Vividus International. Die Verantwortlichen halfen mir beim nötigen Papierkram und bei einer Online-Vorbereitungsveranstaltung lernte ich ein paar andere zukünftige Praktikant*innen kennen. Mitte November ging es für mich los. Ich war gespannt, weil ich zuvor noch nie geflogen war und zum ersten Mal im Ausland arbeiten würde…

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bsh

Kochen auf Sterneniveau

Mein Praktikumsbetrieb war das Restaurant Belcanto, das mit zwei Sternen ausgezeichnet ist und somit zu den besten des Landes zählt. Und dort würde ich drei Wochen lang mitarbeiten!

Die meiste Zeit arbeitete ich mit den anderen Praktikanten zusammen in der Vorbereitungsküche. Wir bereiteten z.B. Fleisch & Gemüse für Suppen oder Soßenansätze vor, schnitten Rote Bete Tatar, putzten Pilze & Muscheln, säuberten Hühnerhäute, entsafteten Orangen, bereiteten Salate fürs Personalessen zu, brachten den Müll raus und putzten die Lagerräume.

Meine Kolleg*innen waren alle sehr freundlich und die Chefs hatten immer ein offenes Ohr. Die meisten sprachen Englisch, einige nur Portugiesisch. Aber in einer Küche funktioniert die Verständigung auch mit Gestik, Mimik und wenigen Vokabeln sehr gut.

Das Arbeiten in der Vorbereitungsschicht war teilweise etwas eintönig, wenn man mal wieder den halben Tag lang Schwimmhäute vom Kabeljau zu putzte oder Lupinensamen flitschte. Aber das gehört zum Praktikant-Sein dazu. Und als ich zum Ende meines Praktikums im Abendservice mitarbeiten und vor allem auch einmal das gesamte Menü probieren durfte, wusste man auch, dass sich die ganze Arbeit lohnt! Ich konnte viele neue Produkte & Techniken kennenlernen, die meinen kreativen Horizont erweitert haben und von denen ich in meinem weiteren Berufsleben profitieren kann. Ich habe z.B. das erste Mal mit Seeigeln oder Felsen-Entenmuscheln gearbeitet und dass man Kabeljau-Schwimmhäute, die richtige Zubereitung vorausgesetzt, lecker zubereiten kann, war mir ebenfalls neu. Spannend fand ich auch die Arbeit mit flüssigem Stickstoff, der u.a. dafür verwendet wurde, kleine gefrorene Perlen aus Lupinensaft zu produzieren. Welcher Aufwand hier hinter den Gerichten steckt, hat mich sehr begeistert.

Unterkunft & Freizeit

Als Unterkunft hatte ich ein Hostel gewählt, von dem aus ich zu Fuß in zehn Minuten beim Restaurant war. Und dieses Hostel war ein absoluter Jackpot. Der Aufenthaltsraum war gemütlich mit vielen Pflanzen, das Personal hilfsbereit und zum Glück hatte ich nur einmal kurz einen Schnarcher im Zimmer. Es gab jeden Abend Programm, an dem man teilnehmen konnte: Karaoke-Abend, Kneipentour, Barbecue… Und vor allem lernte ich so schon an meinem ersten Abend unglaublich viele sympathische Leute kennen. Eigentlich gab es immer irgendwen zum Quatschen. Ich bin so froh, dass ich mich für das Hostel entschieden habe; hätte ich irgendwo ein Zimmer für mich allein gehabt, hätte ich nicht annähernd so viele tolle Kontakte gehabt.

An meinen freien Tagen habe ich die Stadt erkundet, war im Zoo, in einigen Kunstmuseen und Bars – alles Dinge, die mir zu Hause auf Sylt manchmal fehlen.

Wusstet ihr, dass Portugal der weltweit größte Produzent von Kork ist? Ich besitze jetzt sowohl Schuhe als auch eine Tasche aus Kork 🙂

Fazit

Als Koch kann ich mir gut vorstellen, später mal im Ausland zu arbeiten. Dass mir die Europäische Union dieses Praktikum finanziert hat, ist einfach genial. Herzlichen Dank dafür! Ich habe neue Impulse für meinen Beruf bekommen, liebe Menschen und eine wunderschöne Stadt kennenlernen dürfen. Ich kann jedem Azubi da draußen nur empfehlen, diese Chance zu nutzen. Tchau e boa sorte!

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