Praktikum auf Mallorca

1. Warum habe ich mich entschieden, ins Ausland zu gehen?

Der Wunsch, meine physiotherapeutischen Kenntnisse in einem neuen kulturellen und sprachlichen Umfeld zu erproben und zu vertiefen, kam nach einem Erfahrungsaustausch mit anderen Auszubildenden an meiner Schule. Als ich von der Möglichkeit erfuhr, über Vividus International ein Auslandspraktikum absolvieren zu können und ich noch überlegte, wo ich mein letztes Praktikum verbringen würde, wagte ich den Gedanken: Ich gehe ins Ausland. Als die Entscheidung fiel und ich mir einen Platz auf Mallorca sichern konnte, war mir klar, dass ich lernen will, wie Therapie auch „anders“ gedacht und gelebt wird. Ein wichtiger Auslöser war auch mein Bedürfnis, mich persönlich weiterzuentwickeln – sprachlich, kulturell und menschlich.

2. Wer hat mir geholfen?

Die Organisation des Auslandspraktikums verlief dank Vividus reibungslos. In der Bewerbungsphase sowie bei der Unterkunfts- und Einsatzstellenwahl erhielt ich umfassende Unterstützung. Auch meine Schule stand mir beratend zur Seite. Vor Ort – in der Praxis – wurde ich von Frau Wichmann einwandfrei unterstütz. Durch das Erasmus+ Programm wurde ich finanziell gefördert – was mir sehr geholfen hat, mich vor Ort auf das Wesentliche konzentrieren zu können.

3. Was waren die größten Hindernisse?

Die größte Herausforderung war sicherlich die sprachliche Vielfalt in der Praxis: Spanisch, Englisch und Deutsch waren dort täglich im Wechsel im Einsatz. Anfangs war es nicht einfach, sprachlich flexibel zu bleiben – doch ich lernte schnell, auch nonverbal klar zu kommunizieren. Mir fiel es nicht schwer, mich organisatorisch an Fahrpläne, Öffnungszeiten und Abläufe zu gewöhnen. Trotzdem gab es vor allem zum Schluss viele organisatorische Dokumente, die ich brauchte, wie Nachweise oder auch diesen Erfahrungsbericht. Ich bin aber stolz, all das eigenständig gemeistert zu haben.

4. Was habe ich im Ausland gemacht?

Ich arbeitete in einer Praxis im Südwesten Mallorcas – in Paguera. Mein Aufgabenfeld umfasste Hospitationen, die Begleitung aktiver Behandlungen, Patient:innenkoordination am Empfang sowie die Reflexion therapeutischer Maßnahmen. Eigenständige Behandlungen standen bei mir ab der dritten Woche auch ganz oben auf der Prioritätenliste. Ich durfte erfahren, wie kraftvoll eine Mischung aus klassischer Physiotherapie, Osteopathie, myofaszialer Schmerztherapie und sprachsensibler Betreuung sein kann.

Besonders beeindruckt hat mich der Fokus auf Individualität in der Therapie – obwohl ich gleichzeitig erkannte, dass auch hier manchmal standardisierte Abläufe unkritisch übernommen wurden. Ich durfte mit Patient:innen verschiedenster Altersgruppen arbeiten – vom 14-jährigen Hockeytalent bis zur 85-jährigen Rentnerin. Dieses breite Spektrum hat mir geholfen, meinen Blick zu schärfen – auch auf das, was in der Therapie zählt: Haltung, Augenhöhe und aktive Beteiligung.

5. Welche Orte habe ich besucht?

Ich wohnte in einem kleinen Apartment in Paguera – einer sehr touristisch geprägten Küstenstadt. In meiner Freizeit entdeckte ich Orte wie Palma, Andratx, Galatzó oder Sant Elm, wanderte durch das Tramuntana-Gebirge und genoss die Vielfalt der mallorquinischen Landschaft. Besonders faszinierend fand ich die Verbindung aus spanischer Lebensart und internationalem Flair – sei es beim Marktbesuch oder am Strand.

6. Welche Menschen habe ich getroffen?

Die Praxis bestand aus einem kleinen, aber sehr vielfältigen Team: Ein Argentinier, Deutsche, eine Spanierin – jede*r brachte etwas Eigenes mit. Ich wurde herzlich aufgenommen, konnte viele Gespräche führen, hospitieren und auch mit Patient:innen in den Austausch gehen. Besonders Maxi – ein argentinischer Therapeut – hat mich beeindruckt: nicht nur fachlich, sondern auch in seiner empathischen, klaren und sicheren Herangehensweise. Zu erfahren, wie das Team sich zusammensetzt und welche Geschichten jede*r Einzelne mitbringt, war für mich enorm faszinierend und motivierend.

Auch meine Begegnungen mit den Patient:innen waren prägend: Viele weltoffene Menschen, die mit einer spannenden Lebensgeschichte auf sich warten. Ein Patient, der auf einem Boot lebt und mal von Palma zum Festland segelt und wieder zurück. Eine Patientin, die in Deutschland zwar operiert wurde, aber mit ihrem Sohn hier auf Mallorca lebt auf einem 3.500 qm Grundstück. Viele deutsche Residenten, die sich witzigerweise beschweren, wenn zu viele Touris zu Ostern hier anrollen. Geschäftsleute, die schon so einige Lebensdekaden hinter sich haben, um nun hier zu entspannen und die Füße hochzulegen. Eine Vielfalt und Buntheit, die ich so nicht in der regionalen Praxis in einer Kleinstadt gesehen hätte.

Klar ist: All diese Fallbeispiele werden mich noch begleiten und werde ich auch noch lange im Kopf behalten, weil ich mich oft gefragt habe: Wo wirst du wohl im hohen Alter sein?

7. In welcher Sprache habe ich mich verständigt?

Ich sprach im Alltag vor allem Englisch und Deutsch, gelegentlich auch Spanisch. Anfangs hatte ich Respekt vor sprachlichen Missverständnissen – aber ich stellte fest: mit Ruhe, Nachfragen und etwas Humor klappt Kommunikation auch ohne perfektes Vokabular. Und einen Sympathie-Punkt erhielt ich schon vor meiner Frage. Es war eine schöne Erfahrung, sich auf mehreren Ebenen auszudrücken – nicht nur sprachlich, sondern auch körpersprachlich und zwischenmenschlich.

8. Was ist mir in Erinnerung geblieben?

Was mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist die ungewohnte Ruhe. Ich hatte viel Zeit für mich – keine Termine, keine festen Verpflichtungen, keine lauten Ablenkungen. Diese Stille, gerade abends, war ein Geschenk. Ein Luxus, den ich in meinem Alltag sonst kaum finde. Es war fast wie ein moderner Detox: meine Hobbys pausierten, mein Fokus richtete sich ganz auf die Physiotherapie. Da ich keine anderen Aufgaben hatte, konnte ich mich vollkommen auf das Lernen, Beobachten und Reflektieren konzentrieren. Natürlich gab es auch andere Eindrücke und Aktivitäten – aber diese Klarheit, diese Reduktion, hat mich wirklich geprägt.

Ich lernte, gut für mich selbst zu sorgen – im Kleinen wie im Großen. Es gab keine Notwendigkeit, mich mit jemandem abzustimmen. Stattdessen fragte ich mich regelmäßig: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich, dass es mir gut geht?
Solche scheinbar einfachen Fragen entwickelten mit der Zeit eine Tiefe. Ich hatte Raum für Gedanken, für Entscheidungen – und auch einfach mal dafür, nichts zu entscheiden. Die Seele baumeln zu lassen. Ich wurde gelassener, ruhiger, achtsamer. Auch dank der Menschen, die ich kennenlernen durfte, nahm ich mehr Leichtigkeit mit in den Alltag.

Ich bin gewachsen – an Verantwortung, Vielfalt und dem Anderssein. Ich kehre mit einem vollen Rucksack an Erfahrungen zurück – und mit dem Wunsch, weiter zu lernen, weiter zu reisen, weiter offen zu bleiben.

9. Bilder

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