Mein Sprachbetriebspraktikum in Valencia

Vom 10. Oktober bis zum 6. November diesen Jahres hatte ich die Möglichkeit, in Valencia neue sprachliche Fertigkeiten zu erwerben und viele neue Erfahrungen zu sammeln.

Erst nach dem Flug, in den ersten Stunden nach meiner Ankunft, konnte ich realisieren, welche Herausforderungen mir für die nächsten vier Wochen bevorstanden. Kurz nach Beginn war ich schon überwältigt von der Großstadt, doch viele positive Erlebnisse sollten noch vor mir liegen.

In meiner ersten Woche konnte ich mein Spanisch in einem Sprachkurs in kreativen und spaßigen Gruppenübungen mit Muttersprachlern verbessern. Mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den unterschiedlichsten Ländern Europas, Amerikas oder sogar Asiens verstand ich mich gut und wir konnten uns über unsere Eindrücke austauschen und gegenseitig Tipps über das Erlernen der spanischen Sprache geben. Dies tat ich an einer Sprachschule welche auch mein Praktikumsbetrieb war.

Das Kollegium meines Praktikumsgebers war sehr freundlich, hilfsbereit und vermittelte mir das Gefühl, bereits Ewigkeiten dazu zu gehören. In der ersten Woche arbeitete ich die meiste Zeit in der Buchhaltung und habe viele nützliche Erfahrungen im Büroalltag machen können. Mich erwartete in den kommenden Praktikumswochen Arbeitsstunden von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr und 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr an der Rezeption. Vorwiegend war ich mit digitaler Arbeit in den internen Programmen beschäftigt, übersetzte zum Beispiel spanische Dateien in die englische Sprache und sortierte Unterlagen. Außerdem wurde ich mit dem Versenden von Dokumenten per Post beauftragt.

Aufgaben aus meiner Praktikumszeit, die mir besonders in Erinnerung bleiben, waren die Vorbereitung der Schule auf die Halloween-Zeit oder das Teilnehmen an dem Sprachunterricht jüngerer spanischer Kinder. Für die Halloween Dekoration bereitete ich eine Fotoecke vor, gestalte eine gruselige Leinwand für den Hintergrund, schmückte die restliche Schule und durfte schlussendlich ein spanisches Halloween miterleben. Der Unterricht mit den jüngeren Kindern hat mich sehr begeistert. Es war nicht nur sehr spannend zu sehen, wie die Lehrerinnen mit kreativen und spaßigen Übungen den Kindern Deutsch und Englisch näher brachten, sondern auch, wie sehr ich die Kinder als Deutscher für das Deutschlernen begeistern konnte. Erinnern kann ich mich auch, dass mir in der dritten Woche eine Lehrerin sagte, dass die Kinder schon nach mir fragten und sich auf die nächste Stunde mit mir freuten.

Die Erlebnisse meiner Zeit in Valencia begrenzten sich aber nicht nur auf die Praktikumsarbeit, ich erlebte außerdem viele freizeitliche und kulturelle Abenteuer. Besonders gerne denke ich an meine zwei Stadionbesuche im valencianischen “Mestalla” zurück. Nicht nur die spannenden Spiele fesselten mich, sondern auch die tolle Atmosphäre und spanische Fankultur.

Ich genoss die valencianische Museumslandschaft und besuchte Museen wie das “Museo de Bellas Artes de València” oder die “Ciudad de las Ciencias y Artes”, ich war sehr begeistert.

Mir gefielen sehr die Ausflüge, die von der Schule aus organisiert wurden. Am ersten Wochenende ging es nach Cuenca und Ciudad Encantada. Der Naturpark Ciudad Encantada hat mich mit seinen beeindruckenden Steinformen begeistert. Ich konnte auch die “hängenden Häuser” in Cuenca, welche in ganz Spanien bekannt sind, bewundern.

In den anderen Wochen unternahmen wir auch einen Tagesausflug nach Peñíscola, einer wunderschönen mediterranen Halbinsel, und Morella, einer alten Stadt hoch in den Bergen.

Die Landschaft in der Provinz Valencia erstreckte sich von der sonnigen Mittelmeerküste bis hin zu hohen Bergen.

In meinen vier Wochen Auslandsaufenthalt nutze ich auch die Gelegenheit und erfrischte mich im warmen Meer und genoss meine “Siesta” am Strand.

Mich begeisterten auch die vielen leckeren spanischen Gerichte. Ich fand sehr großen Gefallen an den typisch valencianischen Speisen wie “Horchata”, einem Erfrischungsgetränk aus Erdmandeln, und “Paella”, die in großen Portionen und sogar mit Schnecken serviert wird.

Meine Gastfamilien waren interessante Erfahrungen. In meiner ersten Gastfamilie habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt, da ich einige Kakerlaken in meinem Zimmer gesehen habe.

Meine zweite Gastfamilie hat mich hingegen zufriedener gestimmt. Besonders gefiel mir die herzliche Art, Interesse und die Bereitschaft sich auch einmal Zeit zu nehmen und mir Spanisch näherzubringen. Da meine zweite Gastfamilie weiter weg von meinem Praktikumsbetrieb wohnte, war ich darauf angewiesen, oft U-Bahn zu fahren, doch daran fand ich schnell gefallen.

Im Nachhinein bin ich sehr glücklich, die Entscheidung getroffen zu haben, ein Auslandspraktikum durchzuführen. Trotz anfänglicher Überrumpeltheit der neuen und ungewohnten Umstände konnte ich mich schnell einleben und habe im Endeffekt Valencia liebgewonnen. Ich habe im sonnigen Valencia viel im Spanischen dazu gelernt, doch viel mehr konnte ich in mir große Begeisterung für die Kultur und das Erlernen der Sprache dieses schönen Landes wecken. Ich habe vier Wochen weit weg von zuhause erlebt und habe sehr viele neue bereichernde Erfahrungen gesammelt, auf die ich noch eine lange Zeit zurückblicken werden kann.

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