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Erasmus Erfahrungsbericht: Rita in Genua 2017 Erasmus+ Praktikum in Italien Bella Italia! Immer wieder hört man diesen Ausspruch auch in Deutschland und viele Deutsche schwärmen vom guten Essen und der warmen Sonne Italiens. Auch ich habe mich von Anfang an dem Land hingezogen gefühlt, was sicher auch an meinen italienischen Wurzeln liegt. Schon früh bin […]

Erasmus Erfahrungsbericht: Rita in Genua

2017 Erasmus+ Praktikum in Italien

Bella Italia!

Immer wieder hört man diesen Ausspruch auch in Deutschland und viele Deutsche schwärmen vom guten Essen und der warmen Sonne Italiens. Auch ich habe mich von Anfang an dem Land hingezogen gefühlt, was sicher auch an meinen italienischen Wurzeln liegt. Schon früh bin ich durch meine Familie mit der Sprache, dem Land und ihrer Kultur in Kontakt gekommen.

Als sich dann die Möglichkeit im Rahmen meiner Ausbildung zur Erzieherin eröffnet hat, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, habe ich nicht lange gezögert und mich auf die Suche nach einer passenden Stelle in einem Kindergarten in Italien gemacht. Dabei bin ich auf den Kindergarten der Deutschen Schule in Genua, im Norden Italiens, aufmerksam geworden, in welchem ich nun auch mein Praktikum absolviere.

Als es nun also sicher war, dass ich nach Italien reisen werde, um dort mein Praktikum in einer Vorschule anzutreten, ist meine Freude von Tag zu Tag gestiegen. Ich habe mich auf die Suche nach einer passenden WG gemacht, die ich in Kürze auch gefunden habe, meine sieben Sachen gepackt und bin Anfang September in den Bus nach Genua gestiegen.

La Dolce Vita

Dort angekommen wurde ich von der warmen Meeresluft begrüßt, doch alles war etwas lauter als erwartet. Die Motorroller flitzen an mir vorbei und Menschenmassen tummelten sich in der Stadt. Bei einem Kaffee unterhielten sich die Italiener lautstark in verschiedenen Cafés. Das gefiel mir von Tag zu Tag besser und das Lebensmotto „Dolce Vita“ habe ich immer mehr adaptiert.

WG Leben

In meiner WG wurde ich lieb aufgenommen und zusammen mit zwei Mädchen aus Deutschland und einer Italienerin habe ich mir hier eine tolle und spannende Zeit machen können. Wir haben viel zusammen unternommen, an Wochenenden haben wir die Zeit genutzt und haben uns viele Städte rund um Genua angeschaut. Ich wollte schließlich etwas von der Kultur erfahren und neue Erfahrungen sammeln und tolle Plätze kennenlernen!

Unsere italienische Mitbewohnerin hat uns auch immer wieder Italienisch Nachhilfe gegeben, die sehr lustig und unterhaltsam war, jedoch auch sehr produktiv. Durch die tägliche Kommunikation auf Italienisch, konnte ich meine Sprachkenntnisse verbessern und meinen Wortschatz erweitern. Mehrsprachigkeit ist ein Schatz und in unserer heutigen Zeit sehr bedeutsam für den interkulturellen Austausch.

Rita in Italien Erasmus Praktikum Italien 4
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Meine Arbeit im Kindergarten

Aber nun zum wichtigsten Punkt meines Auslandsaufenthaltes, nämlich die Praxiseinrichtung, in der ich mein Praktikum absolvierte. Der einjährige Kindergarten der Deutschen Schule in Genua soll das Fundament für die anschließende Schullaufbahn der Kinder legen. Das Ziel der Deutschen Schule ist es, spielerisch mit viel Spaß und Bewegung die sprachlichen Grundlagen für den Übergang in die Grundschule zu schaffen. Bedeutsam ist dabei, dass sich die Kinder aufgeschlossen und positiv gestimmt auf das frühzeitige Erlernen einer zweiten Sprache „Deutsch“ einlassen. Dabei habe ich als Anerkennungspraktikantin aus Deutschland einen sehr wichtigen Beitrag leisten können und mir hat es große Freude bereitet die Kinder beim Zweitspracherwerb zu begleiten. Meine Aufgaben bestanden vor allem darin, pädagogische Beziehungen mit den Kindern und den Eltern zu gestalten, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und darauf zu reagieren, eigenständig Aktivitäten mit den Kindern zu planen und die Sprache Deutsch in Kleingruppen zu fördern.

Zu Beginn meines Praktikums habe ich mich oft in der Rolle der Beobachterin ertappt. Alles war neu für mich, die Methoden der Erzieherinnen waren mir teilweise unbekannt, das Konzept des einjährigen Kindergartens und auch der Zweitspracherwerb Deutsch im Vorschulalter. Viele Fragen haben sich mir gestellt und ich hatte das große Bedürfnis nach Austausch mit meinen Arbeitskolleginnen über die verschiedenen Eindrücke die ich sammeln konnte. Zu Beginn war es teilweise für mich auch sehr herausfordernd den Kindern zu folgen, wenn sie schnell auf ihrer Muttersprache kommunizierten.

Dann habe ich mir aber viel Zeit genommen um Nachzufragen und mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Daran und auch am Planen und Organisieren von pädagogischen Angeboten bin ich sehr gewachsen. Ich habe mich an ein neues Umfeld und Situationen immer wieder flexibel anpassen müssen und damit meine Anpassungsfähigkeit verbessert und gefördert. Beispielsweise sind die Räumlichkeiten sehr beengt und teilweise sehr alt. Daran musste ich mich sehr anpassen, da ich aus Deutschland Anderes gewohnt war.

Im täglichen Kontakt mit den Kindern, ihren Eltern und dem Team ist es mir auch gelungen Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Obwohl der Kindergartenalltag manchmal sehr stressig war und kaum Luft zum Durchatmen blieb, habe ich gelernt immer freundlich zu bleiben, auch in stressigen Situationen.

Ein großes Lob möchte ich auch aussprechen an meine Anleitung des Kindergartens der Deutschen Schule. In stressigen Situationen oder in Situationen, in denen ich Unterstützung benötigte, hatte sie stets ein offenes Ohr für mich und unterstütze mich. Das war für mich besonders wichtig, denn manchmal kommt man doch an einen Punkt, an dem man sich etwas verloren fühlt und einen die Sehnsucht nach seinem gewohnten Umfeld packt. Aber auch hierbei habe ich etwas Wichtiges gelernt, nämlich nicht aufzugeben in herausfordernden Situationen, sondern weiterzumachen.

Besonders spannend war für mich auch, die Kinder in ihrer Entwicklung zu beobachten. Obwohl sie an eine Sprache herangeführt werden, die ihnen oftmals noch ganz unbekannt ist, haben sie unheimlich große Entwicklungssprünge gemacht. Es hat mir große Freude bereitet, wenn ein Kind am Morgen zu mir kam und beispielsweise sagte: „Guten Morgen Rita“ oder beim Spielen die Farben und Zahlen auf Deutsch benannte.

Fazit

Alles in Allem kann ich sagen, dass mir der Auslandsaufenthalt nicht nur große Freude bereitet hat, sondern mich auch positiv verändert hat. Ich habe gelernt unabhängiger und flexibler zu werden, indem ich mich neuen Bedingungen anpassen und flexibel auf Situationen reagieren musste. Darüber hinaus hat der Auslandsaufenthalt ein großes Interesse für neue Kulturen geweckt. Ich habe Einblicke in andere Ansichten und Lebenseinstellungen erhalten und das war sehr spannend. Ich freue mich auch in Zukunft darauf, immer wieder neuen Kulturen mit Freude und Neugier zu begegnen und meine interkulturellen Fähigkeiten zu erweitern. Auch wenn es Momente gibt, in denen ich Heimweh hatte und man sich immer wieder nach seinem Zuhause sehnt, möchte ich an dieser Stelle jeden motivieren, den Schritt ins Ausland zu wagen!

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