Christian in Aalborg (Auszubildender Marketingkommunikation)
07/2018 – 08/2018 Erasmus+ Praktikum in Dänemark
Womit beginnt man einen Bericht über eine so ereignisreiche Reise? Erzählt man zunächst von prägnanten Geschehnissen, die einem besonders im Gedächtnis geblieben sind oder vielleicht doch erst von persönlichen Eindrücken, die man sammelte und die nach all der Zeit die eigenen Erwartungen bestätigten, sich vielleicht aber auch als falsche Annahmen entpuppten?
Möglicherweise sollte man erst erklären, weshalb man sich ein solch unkonventionelles Ziel wie Aalborg, ein weitestgehend unbekanntes Städtchen im Norden Dänemarks, vorgenommen hat. Schließlich standen ja viele Reiseziele zur Auswahl und der Rest meiner Berufsschulklasse war ebenfalls geschlossen nach London gereist. Zu letzterem wäre es nicht einmal von Nöten gewesen, sich selbst um das Organisatorische zu kümmern.
Trotz dieser Tatsachen war es schlicht und ergreifend immer ein Traum von mir, die skandinavischen Länder zu bereisen. Man erfährt, abgesehen von den oberflächlichen klischeehaften Attributen, die den Ländern zugesprochen werden, wie Ikea, Lego, den Wikingern und der allgemeinen weiblichen Schönheit, selten etwas mehr über die Gepflogenheiten im Norden. Somit entschloss ich mich, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und reiste nach Dänemark, um die dortigen Sitten und die Kultur aus dem Blickwinkel eines Berufstätigen kennenzulernen. Tatsächlich muss ich sagen, dass es wahrscheinlich die beste Entscheidung war, genau diesen Schritt zu gehen.
Sicherlich ist es in vier Wochen schwer, sich vollends in eine neue Gesellschaft zu integrieren, doch diese zumindest zu entdecken und auszukundschaften, war eine persönliche und berufliche Bereicherung auf ganzer Linie.
Apropos Bereicherung: Gleich zu Beginn meiner Zeit in Dänemark erlebte ich einen Fall von „Glück im Unglück“, indem ich nämlich aufgrund zweistündiger Verspätung meines Hinflugs den Anschlussflug nach Aalborg verpasste. Doch wie eingangs erwähnt, war das nicht unbedingt allzu schlimm. Denn so bot sich mir ein kostenloser Besuch der wunderschönen Stadt Kopenhagen, an deren Kanalpromenade ich den Abend noch verbringen durfte.
Doch zurück zu meinen Eindrücken in Aalborg: Nicht nur, dass die englische Sprache in Dänemark weit mehr als nur verbreitet ist und von allen Altersgruppen geradezu überraschend ausgeprägt beherrscht wird, sondern mein Betrieb, das InterCollege, in dem ich in diesen vier Wochen mein Praktikum absolvierte, von internationalen Beziehungen lebt, halfen mir mich sprachlich und sozial interaktiv weiterzuentwickeln.
Doch auch die täglichen Aufgaben waren vielfältig, sodass ich an der Realisierung verschiedener Projekte beteiligt war, die europaweit stattfinden werden. Dabei half ich, einige Marketingstrategien mitzuentwickeln und Visual Identities zu kreieren.
Meine Arbeitskollegen und Vorgesetzten waren zu jeder Zeit bereit, mir unter die Arme zu greifen oder meine Arbeit mit konstruktivem Feedback zu füttern, sodass ich vier Wochen lang einem überaus angenehmen Arbeitsklima ausgesetzt war – ein weiterer Grund, warum ich mich in der Zeit auch sozial gut integrieren konnte.
Zwei meiner Arbeitskollegen waren ebenfalls Praktikanten und wohnten mit mir in einem Apartment des besagten InterCollege. Sie zeigten mir die Hotspots der Stadt und was sie sonst an Kulturellem, Kulinarischem und Sehenswürdigem zu bieten hat. Doch selbst ohne weitere Hilfe der Ansässigen wäre es schwer gewesen, sich dem Charme dieser kleinen, aber dennoch viertgrößten Stadt Dänemarks, zu entziehen.
Nur zwei Minuten entfernt vom Fjord zu leben und jeden Abend am Meer ausklingen lassen zu können, entlang des Ufers joggen zu gehen oder sich einfach mit einem Tuborg dem nordischen Flair am hiesigen Freiluftpark im Fjordpark hinzugeben, lösten beinahe schon Urlaubsgefühle in mir aus.
Bemerkenswert waren für mich über die Zeit in Dänemark die schon erwähnte allgegenwertige englische Sprache, die sich durch alle Schichten zog, außerdem überall außer in den Bussen mit Karte bezahlen zu können, die eindrucksvolle Graffiti-Kunst an den Häuserwänden oder die allgemeine Gastfreundschaft, die es ermöglichte, sich überall in der Stadt willkommen zu fühlen. Natürlich hielt auch das Nachtleben so einiges bereit, wobei sich die Erwartung des teuren Biers in jedem Fall bestätigte.
Mit einer abschließenden Präsentation der Marketingmaßnahmen bezüglich eines Projekts, die ich gemeinsam mit meinem ghanaischen Arbeitskollegen vorgetragen habe, endete mein Praktikum im Ausland äußerst erfolgreich und mit reichlich neu gewonnenen Eindrücken. Nicht nur sprachliche Verbesserungen und internationale Kontakte, auch die Gelegenheit über den Tellerrand zu blicken und sich ein Bild vom dänischen Berufsalltag zu machen, gar ein Teil davon zu sein, waren Erfahrungen, die ich im Zusammenhang mit diesem Praktikum nicht missen möchte.
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