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Erfahrungsberichte Europa Norwegen

Kindergarten auf Norwegisch

Während meiner Ausbildung zur Erzieherin müssen diverse Praktika erbracht werden. Meine Schule bot mir die Möglichkeit, einzelne davon im Ausland

zu absolvieren. Deshalb hatte ich mich dazu entschlossen, erneut nach Norwegen zu gehen und dort sechs Wochen im Kindergarten zu arbeiten.

Vor einem halben Jahr war ich bereits in dieser Ein- richtung gewesen und hatte sehr viele positive Erfah- rungen gemacht. Ich wollte gerne wieder kommen, um noch einmal mit einer anderen Altersgruppe zu arbeiten und mein norwegisch weiter zu verbessern.

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1: Die Kita, in der ich gearbeitet habe

Um die Erasmus-Förderung musste ich mich selbst kümmern, da meine Schule hier wenig, bis keine Unterstützung anbot bzw. auch teilweise falsche In- formationen weitergegeben hatte. Nach einigen Telefonaten mit Erasmus selber und ein wenig Re- cherche im Internet hatte ich dann Vividus International gefunden, durch die ich schlussendlich auch gefördert wurde. Von der Beantragung bis hin zum finalen Vertragsabschluss waren zwar mehrere Monate vergangen, da sich aus unterschiedlichen Gründen verschiedene Vorgänge in die Länge gezogen hatten, am Ende hatte aber alles so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Meine Praktikumseinrichtung kannte ich von einem früheren Aufenthalt. Dieses Mal war ich in einer Gruppe mit Altersbereich 3 bis 6 Jahre sowie Vorschule. Die gesamte Gruppe umfasst 19 Kinder, die, während der Angebotszeit auf drei kleinere Gruppen aufgeteilt wurde. Der Personalschlüssel ist im Vergleich zu Deutschland ein Traum! Sechs Kinder auf einen Erwachsenen (in dieser Altersgruppe). Meine Kolleginnen konnten daher Bildungsinteraktionen viel individueller gestalten und deutlich besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen. Es war interessant zu sehen, mit welcher Gelassenheit und dennoch sehr professionellen Art und Weise sie agiert haben. Ich habe viele kreative Lernangebote gesehen, die ich gerne für meine eigenen Arbeit adaptieren möchte.

Darüber hinaus wurde ich von meiner Mentorin aber auch ermutigt, selbst Bildungsinteraktionen durchzuführen und mich auszuprobieren. Gesagt – getan! Eines meiner Angebote wurde sogar doku- mentiert und dann auf der Instagramseite des Kindergartens veröffentlicht.

Gewohnt habe ich im selben Ort, in dem sich auch die Kita befand: Breistein. Dieser kleine Ort befin- det sich ca. 20 km von Bergen entfernt. Dieses Mal habe ich mich vor allem eher in näherer Umge- bung meiner Unterkunft aufgehalten. Hier gab es so viele Berge und Wanderrouten, die ich erkunden konnte, dass ich nicht unbedingt weiter ins Landesinnere fahren musste. Tatsächlich bin ich auch sehr oft direkt nach der Arbeit noch einmal auf unseren Hausberg gegangen. Eine tolle und entspannte zweistündige Tour, die hervorragend zum Abschalten und Krafttanken war.

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2: Meine Lieblingsangelstelle 

Darüber hinaus war ich auch sehr oft am Fjord angeln. Hier brauchte ich nur zehn Minuten laufen, um an eine schöne, frei- zugängliche Stelle zu gelangen. Manchmal war ich auch Preiselbeeren oder Himbee- ren sammeln, die gerade noch Saison hat- ten, und habe Marmelade daraus gekocht.

Einige Male hatte ich auch die Stadt Bergen besucht. Da ich den Ort aus früheren Reisen aber schon kannte, hatte ich mich hier immer nur kurz aufgehalten. Meistens nur, um gewisse Besorgungen zu erledigen. Bergen wird fast täglich von Kreuzfahrtschiffen angefahren, sodass besonders das Zentrum zum Bersten voll war. Ich persönlich empfinde solche Menschenmassen als überaus stressig und habe mich daher lieber in der Natur aufgehalten. Makaber wird es vor allem wenn man sieht, wie die Touristen abgezogen werden: Auf dem „Bauernmarkt“ wird die Elchwurst für über 15 Euro verkauft, während die exakt gleiche Wurst im Supermarkt lediglich 7 Euro kostet.

Von Zeit zu Zeit habe ich mich mit einem früheren Arbeitskollegen getroffen, der in Espeland wohnt. Sowohl von ihm als auch von meiner Mentorin hatte ich viele gute Ratschläge erhalten, wo man gut hinwandern kann. Verständigt habe ich mich mit allen auf Norwegisch. Mein Sprachlevel ist mittler- weile so gut, dass das im Großen und Ganzen ohne weiteres möglich ist. Zuweilen musste ich bei ver- schiedenen Sachen nachfragen, wobei Unklarheiten meist sehr schnell ausgeräumt werden konnten.

Gerade die Wanderungen über den Gullfjellet oder auf Iseggane werden mir besonders in Erinnerung bleiben. Die Landschaft, deren Aussehen sich alle viertel Stunde verändert hatte, war unglaublich be- eindruckend. Mitunter erfasste mich eine gewisse Demut in Anbetracht dieser unbeschreiblichen An- blicke: Hier sind vor Millionen Jahren Eis- und Gletschermassen über das Land geglitten und haben die Felsen geschliffen.

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3: Wanderung über den Gullfjellet

Ich kann jedem nur empfehlen, nach Möglichkeiten zu schauen, ebenfalls einmal selber ins Ausland zu gehen. Ob es unbedingt Norwegen sein muss, sollte jeder für sich selber entscheiden. Vestland (also die Kommune in der ich war) gehört zu den regenreichsten von Norwegen. Im Sommer gibt es hier mitunter 70 Regentage und die Temperaturen bewegen sich eher im milden Bereich. Natur und Outdoor-Aktivitäten sollten man ebenfalls lieben; ansonsten könnte man sich schnell gelangweilt

oder einsam fühlen. Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt und ein gewisses Abendteuer sucht, dem kann ich nur empfehlen, selber einmal hierher zu kommen.

Offene Stellen in Norwegen

Norwegen: Control systems engineer or IT/Data Sciences/Programmer

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